Faunistische Untersuchung der Stillgewässer der Aargauer Reusebene
Im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft in der Aargauer Reussebene wurden zahlreiche Areale unter Naturschutz gestellt. Viele der Naturschutzzonen sind Biotope mit Weihern und Feuchtflächen, die als Relikte der ehemaligen Reussauen geschützt oder nach der Reusskorrektur künstlich angelegt wurden. Es sind Inseln inmitten einer intensiv landwirtschaftlich genutzten Zone, die bestmöglich gegenüber deren Einflüsse abgepuffert werden. Dennoch sind die Einflüsse der Landwirtschaft deutlich auszumachen. Über die Bestände des Makrozoobenthos, insbesondere der Wasserkäfer, Schalentiere, Eintags- und Köcherfliegen, in diesen Stillgewässern ist wenig bekannt und vorgängige Untersuchungen liegen bereits viele Jahre zurück.
Für das Departement Bau, Verkehr und Umwelt, Fachbereich Arten und Lebensräume des Kantons Aargau untersuchen wir die Lebensgemeinschaften des Makrozoobenthos in den Weihern der Reussebene. Dabei wurden bereits zahlreiche Arten der Roten Liste erfasst, deren Schutz und Förderung aufgrund ihrer Gefährdung eine hohe Priorität zukommen muss. In den Jahren 2019-21 untersuchten wir mit dem Birriweiher, den Gebieten Siebeneichen, Obersee-Untersee-Halbmond und dem Rottenschwiler Moos zahlreiche Weiherkomplexe mit mehreren Wasserflächen im selben Schutzgebiet. Dabei zeigte sich, dass diese teilweise sehr unterschiedlich besiedelt waren und jeder der Wasserkörper zur Vielfalt der Naturschutzzone beiträgt. Auch für die Lebensgemeinschaften der Reuss sind die Weiher und Feuchtflächen der Schutzzonen wichtige Trittsteine zur Verbreitung und zum Genaustusch zwischen bestehenden Populationen verschiedener Fliessgewässer.
Nur mittels umfassender Kenntnisse über die Vielfalt und Vorkommen von Kleinlebewesen können Massnahmen zum Schutz und zur Förderung ihrer Populationen geplant und in die bestehenden Pflegekonzepte und Unterhaltsmassnahmen eingebunden werden.